Seit meinem sechsundzwanzigsten Lebensjahr habe ich – z.T. mit längeren Pausen – an diversen Aquarellmalerei-, Acrylmalerei- und Zeichenkursen teilgenommen, ein kurzer Ölmalereikurs war auch dabei. Meine „Offenbarung“ war dann ein Pastellmalkurs 2006, dem zwei weitere bei Frau Astrid Volquardsen 2010 und 2017 folgten.
Ich liebe es einfach, sehr detailgetreu und fein zu malen, geduldig und mit ruhiger Hand Quadratzentimeter für Quadratzentimeter ein Bild aufzubauen. Bilder zu erschaffen, bei denen man meint, die Objekte „berühren“ und die Blumen „riechen“ zu können. Wellen erschaffen, die einem im nächsten Augenblick die Füße umspülen, Landschaften, die man betreten möchte und Tiere, die gleich mit einem in Kontakt treten. So wie der Wellensittich, der aussieht, als ob er auf meinen Finger hüpft und zu sprechen beginnt, wenn ich ihn ihm hinhalte.
Die Pastellkreiden entzücken mich zutiefst. Pures Pigment, mit etwas Bindemittel zusammengehalten. Auch schon unvermalt eine Augenweide. Auch sonst ist die Pastellmalerei einfach grandios. Es gibt so viel zu entdecken und auszuprobieren, denn die Kreiden malen unterschiedlich auf unterschiedlichen Papieren oder sonstigen Untergründen. Auf Papier, das fast wie Schmirgelpapier gekörnt ist, kann man sehr scharf malen, dafür ist ein zarter Farbübergang extrem schwer. Bei Velour-Papier ist es genau umgekehrt. Zarte Farbübergänge gelingen recht leicht, dafür ist es schwer, scharfe Konturen herauszuarbeiten.
Und dann gibt es noch ganz viele verschiedene Möglichkeiten der Untermalung: Trocken, d.h. mit Pastellkreiden, “nass” z.B. mit Aquarellfarben oder das Vermalen von Pastellkreide mit Alkohol. Um nur die gängigsten zu nennen. Das Ganze kann man dann noch mit selbstgemixten Pastelluntergründen kombinieren oder mit transparentem Gesso. Den Ideen sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.
Zur Zeit liegt mein Fokus auf Aquarelluntermalungen, auf denen ich dann das Pastellbild aufbaue. Die beiden Techniken ergänzen sich geradezu vollkommen.